Heute ist der Welt Autismustag und ich möchte Ihnen gerne etwas mehr über Autismushunde erzählen:
In Deutschland sind richtige Assistenzhunde für Autisten noch wenig bekannt. Seit dem Buch über den Golden Retriever und den Jungen „Ein Freund namens Henry: Die ungewöhnliche Freundschaft zwischen meinem autistischen Sohn und seinem Hund“ wissen sicherlich die meisten, dass Hunde helfen können. Aber Hunde, die richtige Aufgaben erlernen, um gezielt zu helfen?
Dabei sind Autismushunde gar nicht so neu. Seit fast 20 Jahren werden in Kanada und USA Autismushunde ausgebildet als zusätzliche Hilfe im Alltag. Es gibt ganze Organisationen in Amerika, die nur Autismushunde ausbilden – hunderte Assistenzhunde für Kinder aus dem Autismusspektrum pro Jahr.
Zahlreiche Studien aus den englischsprachigen Ländern erzählen uns, wie positiv sich Autismushunde auf die Kinder auswirken. Woran liegt das?
Ein Autismushund lernt spezielle Aufgaben, die diesem einen Kind helfen können. Läuft das Kind häufig zu Hause weg, lernt der Hund den Eltern sofort ein Weglaufen zu melden und die Eltern nachts zu wecken, wenn ihr Kind das Zimmer verlässt.
Kann das Kind Gefahren im Straßenverkehr nicht einschätzen, lernt der Hund an jedem Straßenübergang zu halten. Erlebt das Kind häufig Reizüberflutung, kann der Hund das Kind lernen zu beruhigen. Stereotypes Verhalten kann der Hund lernen zu unterbrechen. Autismushunde gelten durch ihre individuell erlernten Aufgaben nicht nur als Assistenzhunde, sondern zusätzlich als Therapiehunde für Autisten. Sie geben Sicherheit, ermuntern das Vokabular zu erweitern und animieren dazu Verantwortung im Spiel und beim Füttern zu übernehmen.
Ich freue mich, wenn wir in den nächsten Jahren auch in Deutschland vielen Kindern, Familien und erwachsenen Betroffenen durch Autismushunde helfen.
Das Deutsche Assistenzhunde-Zentrum bildet an allen Standorten Autismushunde nicht nur für Kinder, sondern auch für Jugendliche und Erwachsene aus dem Autismusspektrum aus. Die Aufgaben, die der Hund erlernen soll, werden individuell besprochen und geplant.
Fiona Schäfer – Head Assistenzhundtrainer Deutsches Assistenzhunde-Zentrum
