Jetzt wird´s ernst(er)

Ylvi ist jetzt 15 Wochen alt – in der 16., spätestens aber in der 20. Woche schließt sich ihr „Sozialisierungsfenster“ – alles, was sie bis dahin positiv kennen gelernt hat, wird ihr erst mal auch positiv im Gehirn kleben bleiben (leider funktioniert das System genauso gut umgekehrt!).
Unsere abzu-sozialisierende Liste mit Orten, Leuten, Tieren und Situationen hat sich fast komplett mit Häkchen gefüllt, was jetzt noch bleibt, sind größtenteils die wirklichen Herausforderungen, Dinge, die ein Hundebaby am Anfang schon mal verunsichern können – Menschenmengen, große Straßen, enge Geschäfte, laute Parties, kurz: alles im täglichen Leben, was vor allem voll, laut, groß und hektisch ist oder auch ein eine ordentliche Portion Selbstkontrolle (auch die Blase 😉 ) verlangt.
Am Samstag war unser Shopping-Center-Tag – alleine mit dem Vorplatz könnte man locker eine Sozialisierungsstunde füllen – Straßenmusikanten, einfahrende Züge, Künstler, große Geschäfte, Hunde, verführerisch duftende Imbissbuden und dazwischen viele viele verschiedene Menschen mit fast noch mehr Einkaufstüten.. Anfangs wollte Ylvi am liebsten allen gleichzeitig Hallo sagen, sie hielt sich dann aber schnell an mich, schaute sich interessiert überall um und lief entspannt neben mir her (was ich natürlich dicke mit Leberwurst aus der Tube honorierte).
Ins Einkaufscenter wollte sie von sich aus (da war´s auch kühler), wir schlenderten drinnen an den Geschäften entlang und in ein paar Boutiquen rein und zwischen den Thresen durch. Der Parfümshop hatte es ihr besonders angetan 😉 Wir tigerten langsam durch die Gänge, sie schaute sich viel um, schnüffelte aber kaum, die Ganglabyrinthe zum Verlaufen fand sie lustiger 🙂
Sie wollte noch länger alles erkunden, aber beim Sozialisieren ist weniger meistens mehr und es ist extrem wichtig, aufzuhören, noch bevor ihr alles zu viel wird. Nur unter leichtem Protest kam sie mit mir raus, damit ich sie an einen ruhigen Platz zum Runterkommen bringen konnte, wo kräääftig gelobt, gefreut und mit Leckerlies honoriert wurde (die „Party danach“)!
Für Christi Himmelfahrt (und Vatertag) hatte ich den Plan, einen Feiertagsausflug bei Sonnenschein mit Ylvis Training zu verbinden – die Männer-mit-Bollerwagen-Karawanen riefen geradezu danach 😀
Erstmal habe ich Ylvi mit Leckerlies unser neues ebay-Schnäppchen, den Fahrrad-Hundehänger, möglichst schmackhaft gemacht, bis sie von selbst reinklettern wollte, bin dann mit ihr eine kleine Runde gefahren und, als ich gemerkt habe dass anscheinend keine Skepsis vorhanden war, mit ihr zur etwas größeren Tour durch die Stadt, dann über eine Brücke und auf ein Feld gestartet, wo sie zur Belohnung mit einer Hundegruppe toben und schwimmen durfte 🙂
Fazit: Im Gegensatz zu allen Hunden vor ihr liebt sie den Fahrradhänger, denn der bedeutet AUSFLUUUG!! 🙂 Wenn sie ihn sieht, versucht sie sofort, ihre kleine Welpenwampe hinten rein zu schieben
Head Assistenzhundtrainerin Annika Frellesen
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