Eines der „Kerngeschäfte“ im Assistenzhunde-Trainingsplan sind Supermärkte und Shops aller Art – wo Lebensmittel sind, sind Hunde normalerweise tabu, umso wichtiger, dass Ylvi sich dort jederzeit top benimmt. Ein Blindenhund, der im Laden sein Bein am Nudel-Regal hebt oder über die Wurst im Kühlregal leckt, würde sich und seinem Besitzer nicht nur ziemlich schnell ein Hausverbot einbringen, sondern auch einen miesen Eindruck auf alle Assistenzhunde werfen und es dem nächsten Assistenzhunde-Gespann garantiert schwerer machen, Zutritt zu bekommen. Also üben und trainieren Ylvi und ich mehrmals in der Woche standesgemäßes Verhalten in Läden und natürlich Kommandos.
Als Hündin war sie nie in der Versuchung, an Regalen mal ihr Bein zu heben. Auch Bellen oder ungeduldiges „Gehen-wir-jetzt-endlich-weiter-?“-Jiepen liegen ihr zum Glück fern.
Eine größere Versuchung sind da schon Leute, die sie mit freundlichen Worten locken wollen, hier hat es eine Weile gedauert, bis sie jetzt im „Dienst-Modus“ von Fremden kaum noch ansprechbar ist.
Und auch die für sie größte Verführung (ja ja, der Labbi.. 😉 ) – Essen – lernte sie nach und nach immer besser zu ignorieren, auch, wenn es fieser-weise genau auf ihrer Augenhöhe lag.
Dazu habe ich Läden für uns in 2 Schwierigkeitslevel unterteilt – Level 1, Elektrogeschäfte und Baumärkte, sind für sie praktisch keine Verführung, weil sie sich für Flachbildfernseher und Radios genauso wenig interessiert wie für Schrauben und Duschvorhänge. Level 2, Imbissbuden, Kioske und Snack-Bars locken mit tollen Gerüchen und brauchten mehr Training, aber umso leckerer fällt ja dann auch die Belohnung aus 😉
Annika Frellesen Head Assistenzhundtrainerin