Ich bin zurzeit krank und deshalb leider nicht so leistungsfähig wie sonst. Im Assistenzhundetraining ist das ein Problem, besonders in der Sozialisierungsphase, weil wir Trainer unseren Azubi nicht einfach irgendjemandem mit Leine mitgeben sollten. Jeder Spaziergang ist Training, es gibt keine Gassis ohne Lernen und obwohl die Orte und Zeiten wechseln sollen – ihr Trainingskonzept und wie sie behandelt wird, sollte immer möglichst gleich sein. Regeln gelten immer, gutes Verhalten wird mit Leckerlis „eingefangen“, das wäre schwierige für jemanden, der sie nur ab und zu sieht.
Deshalb übernehme ich das Training soweit es geht immer noch selber – und habe erstaunt festgestellt, dass Ylvi mich dabei unterstützt 🙂 Ich kann es nicht erklären, aber anstatt die Möglichkeit zu nutzen, dass ich gerade nicht wie ein Ninja immer sofort reagieren kann, wenn sie wegstürmen will, bleibt Ylvi seit dieser Zeit mehr in meiner Nähe als sonst. Sie schaut viel zurück, wirkt insgesamt ruhiger und weniger quirlig, springt mich nicht an sondern läuft ruhig an lockerer Leine neben mir. Wenn ich eine Pause brauche und mich kurz auf eine Bank setzen muss, stellt sie sich oft einfach daneben, mehr als ca. 10 Meter läuft sie kaum und ich habe den Eindruck, sie hat mich immer im Auge dabei. Muss ich mich hinlegen, stupst sie mich an oder kuschelt sich neben mich und schläft, bis ich wieder wach bin.
Sie merkt, dass ich gerade schwächer bin, aber sie nutzt es nicht aus – ich muss zugeben, ich in gerührt 🙂
Aber es gibt einfach ein paar Trainings-„Verführungen“, die ich mir und ihr einfach nicht entgehen lassen will: WM, Kirmes und vieles mehr.
Eure Annika und Ylvi
Head Assistenzhundetrainerin Annika Frellesen